Mit freundlicher Genehmigung von Anne Schneider / www.annes-website.de
Läufigkeit oder Hitze wird im Sexualzyklus der Hündin die Paarungszeit genannt. Bei mittelgroßen Hunden kommt die 1. Hitze meist zwischen dem 8.-10. Lebensmonat, sie kann aber auch schon mit dem 6. Monat (meist kleiner Rassen) oder erst mit knapp 2 Jahren (z.B. bei großen Rassen) kommen.
Eine Rolle spielen dabei die Entwicklung der Hündin, wie Gesundheit, Ernährung, Wachstum, Haltungsbedingungen wie Rudelhaltung und sowie die Rasse und Endgröße der Hündin.
Auch die Intervalle der Läufigkeit sind unterschiedlich. Üblich sind sieben bis neun Monate, aber bei manchen Hundedamen kann es auch über 1 Jahr dauern bis zur nächsten Hitze. Eine Hündin wird ab ihrer Pubertät ein ganzes Leben lang läufig, im Alter verlängert sich meist die Zeit zwischen zwei Läufigkeiten.
In der ersten Phase der Läufigkeit schwillt die Scheide der Hündin an und ein Ausfluss, der zunehmend blutig ist, tritt aus (die Hündin verliert "Blutstropfen"). Die Hündin verändert oft ihr Verhalten, markiert mehr, scheint abwesend zu sein, manchmal folgt sie nicht mehr wie sonst und sie putzt sich jetzt sehr viel. Zudem ist sie jetzt für Rüden schon sehr attraktiv, kann aber noch nicht gedeckt werden und beißt Verehrer meist auch deutlich weg. Diese Phase kann zwischen 5-9 Tagen dauern.
Danach wird der Ausfluss weniger blutig, die Scheide schwillt etwas ab und wird weich. Die Hündin ist jetzt bereit, sich zu paaren und auch empfänglich. Diese Phase kann von wenigen Stunden bis zu 6 Tagen, selten 9 Tagen, dauern. Meistens sind es 2-3 Tage.
Viele Hündinnen sind in diesem Zeitraum unruhiger als gewöhnlich, fiepen, sind extrem schmusig und anhänglich, suchen nach einem Partner. Die Hündinnen drehen einem beim streicheln am hinteren Rückenteil und an den Flanken das Hinterteil zu, krümmen den Rücken ein wenig, nehmen die Rute aktiv zur Seite, heben die Vulva deutlich an und bieten sich förmlich an. Diese Zeit wird deswegen auch Standhitze genannt.
Rüden werden jetzt sehr aufdringlich und vergessen oft ihre Erziehung.
Nach der Standhitze beißt die Hündin aufdringliche Rüden meist wieder weg. Darauf verlassen sollte man sich allerdings nicht. Auch wenn die Hündin langsam den Duft verliert, den Rüden so anziehend finden, so können vorallem unerfahrene Rüden das oft nicht einschätzen und sind nach wie vor aufdringlich.
Die gesamte Läufigkeit dauert im Schnitt etwa 21 Tage.
Bei trächtigen und nicht tragenden Hündinnen ist der Progesteronspiegel nach der Läufigkeit über nahezu 9 Wochen in etwa gleich hoch.
Aus diesem Grund können nicht trächtige Hündin eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Scheinträchtigkeit entwickeln.
Wird eine Hündin scheinschwanger, so verändert sich ihr Verhalten. So werden manche dabei aggressiv oder komplett abwesend, das Gesäuge schwillt an, einige sichern sich schon einmal einen Wurfplatz und produzieren Milch. Werden die Symptome zu stark, sollte auf jeden Fall ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Hundeexperten empfehlen, Spielsachen zu entfernen, die die Hündin als Welpenersatz wählen kann, sie viel zu beschäftigen und sie nicht zu bemuttern.
Bei anderen Hündinnen ist die Läufigkeit, was sie eigentlich ist: eine natürliche Sache, die vergeht. In jedem Fall braucht die Hündin während der Läufigkeit viel Zuwendung, Ablenkung, Spiele, Spaziergänge.
Manche Hündinnen zeigen schon 3-4 Wochen vor der Läufigkeit, daß diese ansteht. Sie werden anhänglicher, unruhiger oder unkonzentrierter.
Manche haben keine Lust mehr auf die Mitarbeit mit ihren Menschen, andere werden eigensinniger. Und manche Hündinnen zeigen dieses Verhalten auch noch ein paar Wochen nach der
Läufigkeit.
Während der Läufigkeit muss die Hündin davon abgehalten werden, sich mit Rüden zu treffen, wenn man keinen Nachwuchs möchte.
Um die Rüden nicht bis ans Haus zu locken, sollte man mit dem Auto ein Stück wegfahren.
Beliebte Hundetreffs sollte man in dieser Zeit meiden.
Zur Abwehr von aufdringlichen Rüden kann man spezielle Abwehrsprays oder beispielsweise einen Regenschirm mit sich führen. Allerdings gehört
Übung dazu und nur allzu leicht verletzt man sich oder den eigenen Hund...
Während der gesamten Läufigkeit gehört die Hündin an die Leine. Während dieser Zeit des hormonellen Ausnahmezustandes und ihrem natürlichen Instinkt nach Fortpflanzung können auch die folgsamsten Hündinnen kopflos ausbüxen, wenn sie in weitester Ferne einen Hund erspähen. Das kann gefährlich werden, wenn dabei Straßen überquert werden müssen.
Vorsicht ist geboten, wenn die Hündinnen allein in den Garten können oder unbeaufsichtigt im Garten sind. Kein Zaun ist zu hoch und kein Boden zu hart, um nicht doch einen Weg zu einem Rüden zu finden oder umgekehrt.
Dokumentieren Sie jede Läufigkeit genau, nicht nur, wenn sie später züchten möchten. Sie haben so einen Überblick über Intervalle und den Ablauf der Hitze. Notieren Sie den ersten (Tupfen mit Papiertaschentuch) und letzten Tag der Blutung, die Farbe, Farbveränderungen, Intensität und Dauer des Ausflusses, Verhaltensauffälligkeiten etc. bis zu neun Wochen nach der Läufigkeit. Sollten gesundheitliche Probleme auftreten (Gebärmutterentzündung, etc.) helfen diese Informationen Ihrem Tierarzt bei der Diagnostik weiter. Wenn Sie züchten möchten, können Sie so mit allen wichtigen Informationen (Intervalle, Deckbereitschaft, etc.) arbeiten. Sie haben so auch eher die Möglichkeit für Urlaubsreisen, etc. zu planen.
Einige Hündinnen halten sich selbst durch ausgiebiges Putzen komplett sauber, andere sind eher nachlässig und tröpfeln sich so durch die Läufigkeit. Der Blutung und der eventuell befürchteten Verschmutzung von Böden, Teppichen etc. kann man gut aus dem Weg gehen, wenn man die Hündin bereits in der ersten Läufigkeit an das Tragen von Schutzhöschen gewöhnt. Diese Gewöhnung dauert in der Regel einige Tage und man muss den vorwurfsvollen Blick oder das etwas verstörte Verhalten der Hündin „aussitzen“ und nicht zu früh aufgeben. Als Einlagen braucht man nicht die teuren Einlagen aus dem Fachhandel, ganz normale Damenslips leisten prima Dienste. Wenn das Höschen nicht ganz so eng sitzt, kann sich die Hündin trotzdem noch putzen.
Und vor allem nicht vergessen, das Höschen vor dem Spaziergang auszuziehen! (Ich war nicht die erste und werde nicht die letzte sein, der das passiert...)
Ein Höschen verhindert KEIN Deckakt!
Bei einer Sterilisation werden der Hündin die Eileiter durchtrennt. Die Hündin wird dann zwar noch läufig, häufig in abgeschwächter Form, kann aber nicht mehr trächtig werden.
Die Kastration ist der größere Eingriff, beendet aber die Läufigkeit für alle Zeit, da hierbei die Eierstöcke und die Gebärmutter heraus genommen werden. Dies schränkt auch die Gefahr von Krebserkrankungen ein, da der Gebärmutterkrebs jetzt gar nicht mehr vorkommen kann, und auch der Krebs an den Milchleisten wohl nicht mehr so häufig ist.
Die Vor- und Nachteile dieser beiden Operationen bespricht man am besten mit seinem Tierarzt.
Nachteile einer Kastration:
Die meisten Hündinnen haben danach einen viel größeren Hunger als vorher. Gleichzeitig werden viele etwas träger, bzw. gemütlicher. Diese Kombination führt oft dazu, dass die Hündin dicker wird und ihr restliches Leben Diät halten muss.
Manche Rassen, wie Spaniels und Setter bekommen zudem nach der Kastration gerne Fellprobleme. Das Fell wird wie bei einem Welpen sehr weich, fällt manchmal nicht mehr richtig aus, wird heller und verfilzt schneller.
Eine weitere Gefahr ist die Möglichkeit von Inkontinenz. Da diese Komplikation das Zusammenleben mit einem Hund in der Wohnung wirklich stark beeinträchtigt, sollte man sich vor einer Kastration dieses Risikos bewusst sein.
Vorteile einer Kastration:
Man muss sich nicht mehr um die Läufigkeit der Hündin Gedanken machen.
Die Gefahr von Gebärmutterkrebs ist gebannt.
Es kann kein ungewollter Nachwuchs mehr kommen.
Die Hündin wird nicht mehr Scheinschwanger.
Spritzen
Eine Pille für die Hündin gibt es nicht. Dafür können aber Hormonspritzen die Läufigkeit unterdrücken. Diese Spritzen müssen etwa viermal jährlich gesetzt werden und können erhebliche gesundheitliche Spätfolgen nach sich ziehen. Tierärzte raten in der Regel davon ab, regelmäßig auf diese Art die Läufigkeit zu unterdrücken. Diese kann aber in Ausnahmefällen, beispielsweise bei Urlaubsfahrten in Länder mit vielen Streunern, hilfreich sein.
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